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KLASSIKKOLUMNE

21.08.18

HARALD EGGEBRECHT - Süddeutsche Zeitung

Es bleibt dabei: Wenn ein Streichquar-

tett sich auf dem Höhepunkt seiner

Kunst zeigen will - Feinabstimmung

der Klangbalance, Selbstverständlich-

keit in der kammermusikalischen Kom-

munikation untereinander, auch in den

solistischen Qualitäten der einzelnen

Mitglieder und in der Reife insgesamt

von Ausdrucksfähigkeit, dynamischer

Nuancierung, Darstellungsklarheit und

Klangfarbenfantasie - dann sind Lud-

wig van Beethovens 16 Quartette das

Nonplusultra. Nun hat das großartige

Cuarteto Casals begonnen, diese Stü-

cke einzuspielen. Es bietet drei aus den

sechs Werken op. 18, dann Beethovens

Bearbeitung der Klaviersonate op. 14,1

und das Quartett op. 59,1, dem Grafen

Rasumowsky gewidmet, schließlich

op.127 und das letzte Quartett op. 135.

Die drei CDs trägt die Idee vom Mythos

des Anfangs. Mit op. 18 stieg Beethoven

sofort auf höchstem Niveau ins Schrei-

ben von Quartetten ein, die drei von

op. 59 markieren endgültig seinen urei-

genen Umgang mit dem Genre. Op.127

ist das erste der späten Quartette. Die

„Casals“-Leute bestechen durch rhyth-

mische Pointierung, scharfe Kontraste,

klangliche und gedankliche Dispo-

sitionskraft. All das erhöht die Span-

nung auf die Fortsetzung des

Zyklus. (harmonia mundi)

 

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Ludwig van Beethoven. The Complete String Quartets. vol.1